Welcher mörtel für natursteinmauer

Welcher Mörtel für Natursteinmauern?

Die Wahl des richtigen Mörtels ist entscheidend für die Stabilität, Langlebigkeit und das Erscheinungsbild von Natursteinmauern. Da Natursteine in ihrer Struktur und Zusammensetzung variieren, erfordert ihre Verarbeitung einen speziell abgestimmten Mörtel. In diesem Artikel erläutern wir die verschiedenen Mörteltypen, die für Natursteinmauern geeignet sind, und bieten eine Anleitung zur Auswahl des optimalen Produkts je nach Art und Verwendungszweck der Mauer.


Wichtige Faktoren bei der Auswahl von Mörtel für Natursteinmauern

Natursteinmauern sind häufig massiven Witterungseinflüssen ausgesetzt. Deshalb sollten folgende Faktoren berücksichtigt werden:

  1. Natursteinsorte: Harte Steine wie Granit benötigen andere Mörtel als weiche, saugfähige Steine wie Sandstein.
  2. Art der Mauer: Handelt es sich um eine Trockenmauer, eine freistehende Mauer oder eine Stützmauer?
  3. Witterungsbedingungen: Für Außenmauern ist ein frostbeständiger Mörtel erforderlich.
  4. Beweglichkeit: Natursteine bewegen sich durch Temperaturwechsel. Der Mörtel sollte daher flexibel genug sein, um Spannungen auszugleichen.

Übliche Mörtelarten für Natursteinmauern

Es gibt verschiedene Mörteltypen, die je nach Steinsorte und Anwendungsbereich eingesetzt werden können.

1. Trasskalkmörtel

Trasskalkmörtel ist der wohl am häufigsten verwendete Mörtel für Natursteinmauern. Trass, ein vulkanisches Gesteinsmehl, sorgt für eine ausgezeichnete Haftung und vermindert Kalkausblühungen, die häufig bei Natursteinen auftreten.

  • Vorteile: Trasskalkmörtel ist hoch elastisch, frostbeständig und eignet sich besonders für Außenmauern. Er verhindert das Durchsickern von Wasser und minimiert Risse.
  • Empfohlene Anwendungen: Trasskalkmörtel ist ideal für Mauern aus weichen Natursteinen wie Sandstein oder Kalkstein, die Feuchtigkeit aufnehmen können.
  • Nachteile: Trocknet langsamer ab, was die Arbeitszeit verlängern kann.

2. Natursteinmörtel mit Zementzusatz

Zementhaltige Mörtel bieten besonders viel Stabilität und sind äußerst druckfest. Allerdings sollte der Zementanteil nicht zu hoch sein, da Natursteine oft eine gewisse Elastizität benötigen.

  • Vorteile: Ein Mörtel mit geringem Zementanteil hat eine hohe Tragfähigkeit und ist geeignet für schwer belastete Wände.
  • Empfohlene Anwendungen: Perfekt für tragende Mauern oder Konstruktionen, die großen Belastungen standhalten müssen.
  • Nachteile: Kann bei weichen Steinen Spannungen erzeugen und führt gegebenenfalls zu Rissen und Ausblühungen.

3. Kalkmörtel

Kalkmörtel ohne Zementzusatz eignet sich besonders für historische Bauten und Mauern, bei denen eine hohe Flexibilität erforderlich ist. Er ermöglicht einen guten Feuchtigkeitsaustausch und ist leicht rückbaubar.

  • Vorteile: Kalkmörtel ist flexibel und umweltfreundlich. Er bietet eine gute Atmungsaktivität und verhindert das Eindringen von Feuchtigkeit.
  • Empfohlene Anwendungen: Empfehlenswert für Restaurierungsprojekte und ältere Gebäude, wo die Mauerbewegung berücksichtigt werden muss.
  • Nachteile: Kalkmörtel ist weniger druckfest und eignet sich daher nicht für stark belastete Mauern.

4. Lehmmörtel

Lehmmörtel ist ein traditioneller Mörtel, der sich gut für den Innenbereich oder für rein dekorative Natursteinmauern eignet.

  • Vorteile: Atmungsaktiv und feuchtigkeitsregulierend, daher optimal für Innenräume.
  • Empfohlene Anwendungen: Geeignet für dekorative Natursteinmauern im Innenbereich.
  • Nachteile: Nicht frostbeständig und daher ungeeignet für den Außenbereich.

Zusätzliche Mörteltypen für Spezialanwendungen

In einigen Fällen sind spezielle Mörteltypen erforderlich, um spezifische Anforderungen zu erfüllen:

1. Fertigmischungen für Natursteine

Im Handel gibt es speziell für Natursteine entwickelte Fertigmischungen, die auf die speziellen Bedürfnisse unterschiedlicher Gesteinsarten abgestimmt sind. Diese Mörtel bieten oft eine ideale Mischung aus Zement, Kalk und Trass.

  • Vorteile: Fertigmischungen sparen Zeit und stellen sicher, dass die richtige Zusammensetzung verwendet wird.
  • Empfohlene Anwendungen: Universell einsetzbar für die meisten Natursteinmauern, auch für Laien geeignet.

2. Fugenmörtel für Naturstein

Natursteinmauern benötigen oft einen speziellen Fugenmörtel, der an die Struktur und Farbe der Steine angepasst ist. Fugenmörtel ist für sichtbare Fugen geeignet und gewährleistet eine optisch ansprechende Mauer.

  • Vorteile: Ästhetisch ansprechend und wasserdicht, oft frostbeständig.
  • Empfohlene Anwendungen: Ideal für Mauern, die optisch ansprechend gestaltet werden sollen und deren Fugen sichtbar bleiben.

Tipps zur Verarbeitung von Mörtel für Natursteinmauern

  1. Mörtel gut anrühren: Der Mörtel sollte gut durchgemischt und klumpenfrei sein, damit er optimal haftet.
  2. Natursteine anfeuchten: Vor dem Auftragen des Mörtels sollten die Natursteine leicht angefeuchtet werden. Dies verhindert, dass der Mörtel zu schnell Feuchtigkeit verliert.
  3. Schichtstärke beachten: Natursteinmauern sollten in dünnen Schichten vermörtelt werden, um Spannungen zu vermeiden.
  4. Fugen regelmäßig reinigen: Um eine saubere Optik zu gewährleisten, sollten die Fugen regelmäßig gereinigt werden, bevor der Mörtel komplett aushärtet.

Fazit: Der richtige Mörtel für langlebige und stabile Natursteinmauern

Die Wahl des passenden Mörtels ist entscheidend für eine dauerhafte und stabile Natursteinmauer. In den meisten Fällen bietet Trasskalkmörtel die beste Kombination aus Elastizität und Haftung und eignet sich für eine Vielzahl von Natursteinarten. Bei tragenden oder besonders hoch belasteten Mauern kann ein Mörtel mit Zementzusatz notwendig sein, während für restaurative Arbeiten reiner Kalkmörtel vorzuziehen ist.

Mit der richtigen Auswahl und Verarbeitung des Mörtels schaffen Sie eine langlebige und witterungsbeständige Mauer, die ästhetisch ansprechend und funktional ist.